heute, if-festival, gratis zwei blöcke: so schlecht der erste war im fiktiven (kurzfilme), so beeindruckend war der zweite im dokumentarischen: HAREKET ET, DÜNYAYI DEĞİŞTİR/ Beweg dich veraender die welt!
- s/he berlin, über türkische oder türkischstaemmige nichtheteros an der spree,
- die zelle, auf welcher seite des schlosses? über mehmet tarhans rolle in der türkischen/weltweiten bewegung von kriegsdienstverweigerern aus gewissensgründen
- kuştepe şans park, zum auffallenden, merkwürdigen, eigentlich unertraeglichen widerspruch zwischen einer der mit abstand teuersten (und tatsaechlich wohl auch besten) universitaeten des landes und dem sozialen umfeld seiner beiden istanbuler campusse: dolapdere, unweit von meinem eigenen haus, und vor allem kuştepe, dessen eigene bevölkerung zu über 50 % arbeitslos ist und zu einem annaehernd gleich grossen anteil aus 'roma' besteht. ein film zu einer handvoll studenten, deren kommilitonen es sich ohne probleme leisten können, mit porsches zum kampus zu kommen, aber grösstenteils mit unishuttles geholt und gebracht werden, und die mit einer gehörigen portion naivem rotary club aktivismus einen kleinen spielplatz mit zaun als projekt hinstellen - und sich anschliessend wundern, dass weniger dankbarkeit als demontage zu beobachten ist, um die einzelteile zu verhökern. eine ballade von einer resignierenden bezirksverwaltung, die jedoch auch vor der resignation schon nicht viel gemacht hat.
- sowie eben 'wir marschieren'/yürüyoruz zum schon mehrfach erwaehnten bursamarsch.
tatsaechlich gab es aber im ersten block 'halbnackt' auch einen film, der sich erfreulich abhob, aber eigentlich war er nicht einer, sondern drei, als drei episoden zwischen die anderen filmchen zwischengestreut: Mehmet Selçuk Bilge, jahrgang 1983, filmte und 'spielte' selbst in rent a boy, mr unhappy meets the girl und mr unhappy meets a doctor, die alle als schnittmenge gemeinsam einen verkrachten, charmanten soziopathen haben, wie ihn robert walker in hitchcocks strangers on a train nicht überzeugender haette verkörpern können, der mit seiner kleinen videokamera auf der strasse (oder im privatkrankenhaus) leute anspricht, wie du und ich oder ein bisschen stereotyper, mit denen einen kaffee trinken will (ach lass uns doch zu starbucks, ich mag auch gloria, aber bei starbucks ist der kaffee noch einen kleinen tick besser) und sie abschliessend ziemlich aufdringlich zu sich nach hause einlaedt, ich möchte, dass du meine innenwelt kennenlernst, dass du mir naeher bist. und tatsaechlich wird auch mitgegangen. - du bist beim film hast du gesagt? du bist fotograf? vanity fair im kleinformat von einem ziemlich schelmigen menschen...
und zum ende noch einen lesenswerten blog entdeckt, wissenschaftlicher als dieser hier, vielleicht sogar politischer..: al sharq (wieder mal den arabischen ursprung eines türkischen wortes gelernt), eine seite mehrerer fu-islamis zu politik, gesellschaft und berichterstattung im nahen osten.
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