Mittwoch, 7. Februar 2007

alles auf einen haufen!

ach so, hab ich das eigentlich schon gesagt: ich bin übrigens sehr, sehr für das humboldt-forum.
und dann auch sehr, sehr neugierig auf die, die für einen solchen ort ernsthaft nicht sein können - und wieso.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

die idee ist schön und gut, ich bin aber aus tiefstem herzen gegen die bebauung des schlossplatzes in der geplanten disneyland-schlossfassaden-revival-form. voller abscheu. aber das trifft auf die gesamte berliner stadtplanung und alle grossen neubauprojekte seit 1991 zu... potsdamer platz... abriss von allem, was an ddr-moderne schön und erhaltenswert gewesen wäre, solang es sich nur abreissen lässt, weil niemand drin wohnt... hysterischer palastabriss und verweigerung der zwischennutzung, bis finanzierung und planung für den schlossplatz stehen... die grauenhaften pläne für den alexanderplatz... die bahnhofsneubauten (der hauptbahnhof geht ja, aber das völlig überdimensionierte südkreuz... und die pläne, aus dem ostkreuz ein klon davon zu machen...), die gesichtslosen steuerspar-büro/hotel/einzelhandels-komplexe allüberall... die zugekleisterte friedrichstrasse... könnte man ewig weiterführen, diese liste. wieviel chancen und potential die stadt damit durch die bausparer-provinzialität und engstirnigkeit der politik verloren hat, finde ich echt zum kotzen.

aber ein schöner entwurf für den schlossplatz, so mit wettbewerb und allem drum und dran, der die sammlungen aus dahlem ins zentrum der stadt holt und mit landesbibliothek und universität verbindet, wäre natürlich super. ich rechne allerdings eher mit einem einkaufszentrum mit hotel und alibi-kultur-einheiten.

Anonym hat gesagt…

das war der kommentar, den ich zum glück zwischengespeichert hatte... kannst du nicht von irgendeiner/m anderen blogger-nutzenden den code oder die skins oder so für kommentieren übernehmen? ich kenn mich da ja leider wirklich null aus... aber dass man nicht anonyme kommentare und dadurch dem spam tür und tor geöffnet haben will, versteh ich auch...

mq hat gesagt…

hmm ja, das stimmt tatsächlich bei allen genannten beispielen, aber auch allen(die gemäldegalerie mal beiseite gelassen, die von außen etwas untergeht, aber von innen meiner meinung tatsächlich gelungen ist + hamburger bahnhof sowie dhm). und wäre lamentieren nicht auch ein überfluss, könnte man schreien oder zur spitzhacke greifen.
aber das ist ja genau das bezeichnende, dieses so nervig gesichtslose (das ich übrigens tatsächlich ein bisschen in einer linie sehe mit dieser sprachunsicherheit bei uns..): während andere städte (und paris wäre wieder das paradebeispiel) absolut ungebrochen großprojekte sorglos angehen, wie man es dort eben seit jahrhunderten tut, ist es bei uns einfach noch immer dieses was-ist-denn-das-überhaupt-eine-
kapitale-ding. und man könnte die spannenden projekte in frankreich lange aufzählen, mit dem Musée du quai Branly und der Cité de l'Immigration nur zwei. bei uns aber: oh, pass auf, die welt schaut uns zu, also machen wir eben plastikmanhattan mit debis und sony oder ein duplikat im präteritum. das ist sicher, das ist fein. (aber ehrlich gesagt, auch istanbul hat ein sehr gebrochenes verhältnis zu seiner vergangenheit, auch hier frage ich mich, ob man deshalb in den nächsten jahren hier mutiger baut - oder einfach alles mit glashotels zuklatscht - und glaube eher letzteres.)
und deswegen eben bin ich ja so begeistert vom humboldt-forum, bzw seiner idee: mal kurz die ästhetik, die ja wohl tatsächlich der knackpunkt der debatte werden wird, aussen vorgelassen, ist das womit es gefüllt werden soll (und zumindest das scheint ja mit stempel und gesetz geregelt zu sein: ein aldi und ein holiday inn kommen nicht rein), tatsächlich grandios. diese vernetzung von "bildungsgut" (eben nicht angestaubt gemeint)auf so engem raum...
jetzt zur verpackung: da hast du bestimmt auch recht, gut geschrieben hat dazu übrigens der leiter des instituts für urbanistik was - und das gegenmodell von axel schultes, auf das er da verweist - zu dem wüsste ich gern bald mal mehr:
da
abgesehen davon, freue ich mich ehrlich gesagt schon ein bisschen auch, nächsten monat wieder zurückzukommen und will da nicht so defätistisch denken über die architektonische zukunft dieser stadt - aber andererseits: die (zwischen-)zeit, wo berlin noch irgendwie hip oder experimentell genannt werden konnte, geht dann auch dem ende zu...und man fragt sich, was jetzt kommt.
das südkreuz zb habe ich noch gar nicht gesehen, als ich aus berlin wegging, hieß es noch papestrasse und ich bin da regelmäßig im niemandsland ausgestiegen um beim vorspielverein zum "orientalischen folkloretanz" zu gehen ;)

das mit den tags muss ich noch rauskriegen - wieso zb hat blogspot jetzt komplett die kalenderarchive abgeschafft und wieso lässt sich das nicht mit tags umgehen? wieso kann ich kommentare nicht in der sidebar anzeigen lassen? wie auch immer, das ist alles furchtbar wurscht, denn hier hat sich der frühling gerade entschlossen, einen seiner schönsten vorbotenabende auszusenden und ich nix wie raus wieder ihm auf der spur...