...und so hat sich denn der enkel von sakip sabanci, seines zeichens mehrheitshalter der weltweit agierenden und kooperierenden sabanci holding und damit noch immer einer der reichsten familienoberhäupter der türkei neben dem der kocs, nach einer grossen picasso- und rodin-ausstellung in den vorjahren nunmehr vor einiger zeit zu einer ausstellung zu einem für europäische ohren immer noch abwegigen thema entschlossen: cengiz han resp. dschingis khan, dem mann also, der vor 800 jahren mit dem mongolenreich das grösste imperium gründete, das die welt je gesehen hat, größer als alexanders, größer als das der römer - aber dann eben auch nicht ganz so stabil. bei uns daheim ist diese gründerfigur, wenn sie nicht nur als schreckgespenst des abendlands seite an seite mit attila dem hunnenkönig durch die geschichtsbücher spukt, in der popkultur vor allem durch einen schlager jener siehe oben buntlumpigen formation, sowie für rotumränderte augenträger der eingeweihten independentgemeinde durch einen schrei blixa bargelds auf einer berliner schnellstrassenbaustelle wieder zum begriff geworden: wir sind die neuen goldenen horden/ diesmal ohne dschingis khan... (dass genau genommen schon die erste goldene horde ohne dschingis khan war, da sie von dessen enkel batu gegründet wurde, nur mal ganz am rande.)
da die türken selbst sich ja teils immer noch anachronistisch verklärend auf dschinghis khan als ihren ahnherrn berufen, kam doch auch er (wie die "hunnen" ja auch) aus der selben gegend wie einige frühe "turk"-stämme, wusste man allein deshalb schon im vorfeld, die ausstellung würde kein pappenstil. auf drei etagen wurde dann auch mithilfe grosszügiger leihgaben vor allem des musée guimet in paris sowie des mongolischen nationalmuseums in ulan baator nebst topkapi sarayi und einiger kleinerer deutscher museen eine erdrückende fülle an exponaten präsentiert, die um so erdrückender war, da sie keine wirklichen inneren zusammenhänge formeller oder inhaltlicher art präsentieren konnte: so öffnen wir beispielsweise die geschichtsfibel und sagen: das ist rom: eine korinthische säule, ein hippodrom, eine cäsargipsbüste und eine therme, es ist nicht so wichtig, ob wir jetzt in trier sind oder in damaskus, in diesem riesengroßen, wuseligen vielvölkerimperium der römer gibt es doch genug architektonische, linguistische, soziale konstanten, die einem eine gewisse vereinheitlichinde draufsicht erlauben. - in mongolien? nichts davon. was hat ein so rasend schnell expandierendes riesenreich wie das der mongolen, das schon eine generation nach dschinghis khan, wie man ja bei marco polo erfährt, in vier kleinere riesenreiche zerfällt (eins davon unter kubilay khan in südchina, wo die mongolen eifrig die chinesische kultur absorbieren wie die römer einst die griechische) im inneren verbindendes? von russland und der ukraine bis peking und in der mitte in esfahan oder bagdad? wo die verschiedensten, aber auch wirklich verschiedensten sprachen gesprochen wurden, wo es die verschiedensten religionen gab, buddhisten, nestorianer, muslime, natürlich auch schamanismus à la mongole - das einleuchtendste sinnbild für dieses ganze gebilde blieb denn auch verständlicherweise später noch das kleine mongolische hoppelpferd. mobil musste man sein. die post war aus diesem grunde im ganzen reich dann auch entsprechend gut. post, überhaupt ein interessantes thema...und wenigstens für kurze zeit scheint es auch ein überaus multikulturelles wirkliches zentrum gehabt haben, bis kubilay mit sack und pack ins heutige peking zog: die sagenumwobene stadt karakoroum - dass deren berühmter silberbrunnen, den man noch bis europa erwähnte, aber tatsächlich von einem französischen in ungarn verschleppten silberschmied geschaffen wurde - im hintersten asien, im dreizehnten jahrhundert -
heisst es in kiplings bekannter ballade doch... - die ausstellung hat also gerade zu einer zeit wo diese sentenz wieder so gern zitiert wird, wo aber andererseits die usa dem herzstück der alten pax mongolica, iran, mit krieg drohen, durchaus seine berechtigung. wie vielleicht nur alexander vorher haben die mongolen nicht nur durch krieg, sondern dann eben dann auch durch neue handelswege bis vor unsere haustür das gesamte verhältnis der asiaten untereinander und mit europa ordentlich durcheinander gemischt...
aber worauf ich eigentlich hinaus wollte und worauf ich nun in der ausstellung in der rubrik alltagskultur der mongolen nun seit weihnachten schon zum dritten mal stiess: (s.o.)
da die türken selbst sich ja teils immer noch anachronistisch verklärend auf dschinghis khan als ihren ahnherrn berufen, kam doch auch er (wie die "hunnen" ja auch) aus der selben gegend wie einige frühe "turk"-stämme, wusste man allein deshalb schon im vorfeld, die ausstellung würde kein pappenstil. auf drei etagen wurde dann auch mithilfe grosszügiger leihgaben vor allem des musée guimet in paris sowie des mongolischen nationalmuseums in ulan baator nebst topkapi sarayi und einiger kleinerer deutscher museen eine erdrückende fülle an exponaten präsentiert, die um so erdrückender war, da sie keine wirklichen inneren zusammenhänge formeller oder inhaltlicher art präsentieren konnte: so öffnen wir beispielsweise die geschichtsfibel und sagen: das ist rom: eine korinthische säule, ein hippodrom, eine cäsargipsbüste und eine therme, es ist nicht so wichtig, ob wir jetzt in trier sind oder in damaskus, in diesem riesengroßen, wuseligen vielvölkerimperium der römer gibt es doch genug architektonische, linguistische, soziale konstanten, die einem eine gewisse vereinheitlichinde draufsicht erlauben. - in mongolien? nichts davon. was hat ein so rasend schnell expandierendes riesenreich wie das der mongolen, das schon eine generation nach dschinghis khan, wie man ja bei marco polo erfährt, in vier kleinere riesenreiche zerfällt (eins davon unter kubilay khan in südchina, wo die mongolen eifrig die chinesische kultur absorbieren wie die römer einst die griechische) im inneren verbindendes? von russland und der ukraine bis peking und in der mitte in esfahan oder bagdad? wo die verschiedensten, aber auch wirklich verschiedensten sprachen gesprochen wurden, wo es die verschiedensten religionen gab, buddhisten, nestorianer, muslime, natürlich auch schamanismus à la mongole - das einleuchtendste sinnbild für dieses ganze gebilde blieb denn auch verständlicherweise später noch das kleine mongolische hoppelpferd. mobil musste man sein. die post war aus diesem grunde im ganzen reich dann auch entsprechend gut. post, überhaupt ein interessantes thema...und wenigstens für kurze zeit scheint es auch ein überaus multikulturelles wirkliches zentrum gehabt haben, bis kubilay mit sack und pack ins heutige peking zog: die sagenumwobene stadt karakoroum - dass deren berühmter silberbrunnen, den man noch bis europa erwähnte, aber tatsächlich von einem französischen in ungarn verschleppten silberschmied geschaffen wurde - im hintersten asien, im dreizehnten jahrhundert -
OH, East is East, and West is West, and never the twain shall meet, | |
Till Earth and Sky stand presently at God’s great Judgment Seat |
aber worauf ich eigentlich hinaus wollte und worauf ich nun in der ausstellung in der rubrik alltagskultur der mongolen nun seit weihnachten schon zum dritten mal stiess: (s.o.)
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